Über Polyneuropathie
Kennen Sie das auch?
- Brennen an den FüßenDas Gefühl, dass Ameisen laufen
- Schmerzen unterschiedlichster Art und Dauer
- Schwammiges Gehen
- Das Gefühl einen Schischuh oder Stiefel anzuhaben
… dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch Sie zu der einen Million Menschen in Österreich gehören, die unter Polyneuropathie leiden.
Medizinisches zum Thema
Die Österreichische Gesellschaft für Neurologie beschreibt die Krankheit wie folgt:
Bei Polyneuropathien handelt es sich um Erkrankungen der peripheren Nerven, ohne dass dieser eine Verletzung vorausgegangen wäre. Die Erkrankung macht sich häufig zunächst durch Bamstigkeitsgefühl an den Füßen und Händen durch ein Kribbeln bemerkbar. An den Fußsohlen können brennende Schmerzen auftreten. Es können auch Lähmungen (Schwäche) und Muskelschwund auftreten.
Die Symptome treten meistens an den Füßen, seltener an den Händen auf, können in manchen Fällen aber auch andere Teile des Körpers betreffen. Typisch ist ein seitengleiches Verteilungsmuster der Symptome.
Häufige Ursachen von Polyneuropathien sind Alkoholmissbrauch und Zuckerkrankheit (Diabetes), aber auch Vergiftungen mit Chemikalien, verschiedene Medikamente, Stoffwechselstörungen, wie Leber- und Nierenerkrankungen oder Infektionen, z.B. mit Viren können zu Polyneuropathien führen. In manchen Fällen sind sie auch erblich bedingt. Bis heute hat die Wissenschaft mehr als 200 verschiedene Ursachen für eine Polyneuropathie gefunden.
Medizinlexikon: Polyneuropathien
Der Begriff Nervensystem bezeichnet die Gesamtheit aller Nervenzellen in einem Organismus und beschreibt, wie diese angeordnet und miteinander verbunden sind. Bei der Unterteilung des gesamten Nervensystems nach anatomischen Gesichtspunkten unterscheidet man das Zentrale Nervensystem (ZNS) - es besteht aus Gehirn und Rückenmark - und das Periphere Nervensystem (PNS).
Die außerhalb des Zentralnervensystems liegenden neuronalen Strukturen werden zum peripheren Nervensystem gezählt. Das periphere Nervensystem wird wiederum in das somatische Nervensystem und das vegetative Nervensystem (bestehend aus Sympathikus, Parasympathikus und enterischem Nervensystem) untergliedert.
Nervenerkrankungen: bei den Krankheiten des Nervensystems unterscheidet man
- durch Gewalteinwirkung bedingte Veränderungen (Gehirnerschütterungen, Gehirnprellung, Schädelbruch usw.)
- Infektionskrankheiten (Meningitis, Enzephalitis, Kinderlähmung usw.)
- degenerative Erkrankungen (Alzheimer, Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose, usw.)
- sonstige (Epilepsie, Gehirntumore, Polyneuropathien bzw. Nervenerkrankungen)
Symptome
Die Symptome einer Polyneuropathie werden durch die Schädigungen von motorischen, sensiblen und vegetativen Nervenfasern hervorgerufen. Je nachdem, welcher Bereich des peripheren Nervensystems betroffen ist, variieren die Beschwerden nach Art und Intensität.
In den meisten Fällen beginnt die Krankheit mit Sensibilitätsstörungen an den Extremitäten (Arme und Beine), und hier in erster Linie an den Beinen. Ein Kribbeln in den Füßen, als wären sie eingeschlafen, kann das erste Zeichen sein. Dann kommen Taubheitsgefühle und brennende Schmerzen hinzu. Die anfänglich ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit schlägt ohne Behandlung nach und nach in eine zunehmende Gefühllosigkeit um. Viele Betroffene spüren weder Schmerz, noch Hitze und Kälte. Die Beschwerden im Überblick:
- Kribbeln
- Wärme- und Kälteparästhesien
- Stechen
- Elektrisieren
- Pelzigkeits- und Taubheitsgefühle
- Schwellungsgefühle
- Gefühl des unangenehmen Drucks
- Gefühl des Eingeschnürtseins
- Gangunsicherheit, insbesondere bei Dunkelheit
- Fehlende Temperaturempfindungen
- "schmerzlose" Wunde
Dazu gesellen sich oft motorische Reiz- und Ausfallerscheinungen:
- Muskelzucken
- Muskelkrämpfe
- Muskelschwäche
- Muskelabbau